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Pressemitteilung

Kein Feuerwerk mehr am Seehasenfest

In einem Antrag an die Stadt Friedrichshafen fordert die Fraktionsgemeinschaft ÖDP/parteilos die Stadt auf, künftig auf das Feuerwerk zum Seehasenfest zu verzichten und stattdessen Lasershows und ähnliche Technologien einzusetzen. Die Fraktionsgemeinschaft verweist dabei auf verschiedene aktuelle Forschungsergebnisse, welche mittlerweile die schädlichen Auswirkungen solcher Feuerwerke auf Tier- und Umwelt nachgewiesen haben.

So haben etwa deutsche und niederländische Forscher das Verhalten von 347 Wildgänsen rund um den Jahreswechsel – jeweils vom 19. Dezember bis zum 12. Januar – über acht Jahre hinweg untersucht. Die Beobachtungen zeigen: Die Tiere werden massiv gestört. Und sie erholen sich nur langsam von ihrer Flucht vor dem plötzlichen, nächtlichen Lärm. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse der Studie des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie und des Niederländischen Instituts für Ökologie in der Fachzeitschrift Conservation Letters. In einer anderen Studie der Vogelwarte Schweiz wurde am Bodensee der Effekt von Feuerwerken unter anderem mit Nachtsichtgeräten untersucht. Ein acht Minuten dauerndes Feuerwerk verscheuchte umgehend etwa 95 % der anwesenden 4 000 Wasservögel aus einem Naturschutzgebiet, und das für mehrere Tage.

Die große Störwirkung von Feuerwerken beruht auch darauf, dass es sich dabei um Ereignisse handelt, die – anders als beispielsweise Gewitter – für die Tierwelt unvorhersehbar sind. Sie können bei den panisch auffliegenden Tieren schwerste Verletzungen verursachen. Die hiesige (Wasser-)Vogelwelt ist davon besonders betroffen - ganz besonders während der Brutzeit, in die ja das Seehasenfest fällt. Dazu kommt die massive Feinstaubbelastung, Kunststoffmüll und Giftrückstände durch Abfallreste der abgefeuerten Raketen.

Dass es auch anders geht, zeigen hier in der Region beispielsweise die Stadt Weingarten oder die Insel Mainau, die schon seit Jahren auf öffentliche Feuerwerke verzichten und durch umwelt-, tier- und menschenfreundlichere Alternativen ersetzt haben.

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